„Der Feige nur verzagt“ – Das vergessene Lager in Dross
19.05.2008MITWIRKENDE: MMag. Gregor Kremser (Projektleitung), Künstler und Lehrer. Mag. Jochen Sengseis, Künstler und Lehrer. Mag. Dr. Robert Streibel, Historiker.
HISTORISCHES FORSCHUNGS- UND KUNSTPROJEKT
Ein ehemaliges Lager für jüdische Zwangsarbeiter wird künstlerisch und historisch ins Gedächtnis des Ortes zurückgeholt.
Ein Projekt von raumgreifend von Robert Streibel, Jochen Sengseis und Gregor Kremser
Im Rahmen des „Viertelfestival NÖ“-Waldviertel 2006. Mehr auf www.judeninkrems.at
PROGRAMMABLAUF: Fr 19. Mai 19 Uhr in Dross: Informationsveranstaltung, Vorstellen des Projekts, Diskussion Fr 23. Juni 19 Uhr: Sichtung und Auswertung der eingelangten Objekte und Informationen, Diskussion (der genaue Ort wird in Dross bekannt gegeben) Sa 9. September, 14 Uhr: Eröffnung des Gedächtniswanderweges am Drosser Hauptplatz vor dem Gebäude der Bundesforste.
EIN ORT LEBENDIGER ERINNERUNG Während der Zeit des Nationalsozialismus war in der Gemeinde Dross ein Lager für jüdische Zwangsarbeiter eingerichtet. 60 Jahre nach Ende des Hitlerkrieges wird dieser Aspekt der Zeitgeschichte ins Gedächtnis des Ortes zurückgeholt. Dabei ist die Einbindung und aktive Teilnahme der Bevölkerung ein wesentliches Anliegen. Mit folgenden Methoden erfolgt die Aufarbeitung: Beschaffung von Informationen über das Lager und Präsentation des bisher gesammelten historischen Materials. Ergänzt wird das durch die Vorstellung bisher in Dross unbekannter Interviews mit überlebenden Zeitzeugen aus Israel und den USA. Das Thema wird mit der Bevölkerung diskutiert. Des weiteren wird ein Aufruf erfolgen mit der Bitte, Objekte, Fotos und andere Dokumente aus dem Besitz der Leute zur Verfügung zu stellen. Diese sollen als Basis für die Gestaltung einer Ausstellung dienen. In einem weiteren Schritt wird das gesammelte Material gesichtet und ausgewertet. Gemeinsam mit den Bewohnern von Dross werden Ideen und Möglichkeiten für die Ausstellung erarbeitet. Die Idee für eine künstlerische Umsetzung in Form einer zeitlich begrenzten Installation wird von den Veranstaltern eingebracht, die Entwicklung eines dauerhaften Erinnerungszeichens erfolgt gemeinsam mit den Bewohnern von Dross. Höhepunkt und Abschluss des Projektes ist die Präsentation der Ausstellung und der Installation sowie die feierliche Enthüllung des Erinnerungszeichens zum Gedenken an Mitmenschen, denen das Unglück widerfahren war, in die Maschinerie einer gnadenlosen Diktatur zu geraten.
NS-Gedenken trotz Fürchten und Hadern, Artikel Der Standard, 14. September 2006
„Nur der Feige, der verreckt“. Eine Suche nach den Spuren der jüdischen Zwangsarbeiter aus Ungarn in Droß und Massuot Yizhaq., Robert Streibel, 2006