„Geschichte(n) aus Melk“
06.09.2008Installation von 06.09. – 08.11.2008. Ort: Vor dem Rathaus Melk.
Zeitgeschichte mitten in Melk. Eine Telefonzelle wird zum künstlerisch gestalteten Medium und Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart!
Gregor Kremser und Robert Streibel machen Erinnerungen und Erlebnisse von ZeitzeugInnen hörbar. Aus diesem Grund wurde in der Melker Innenstadt, vor dem alten Postamt eine Telefonzelle aufgestellt. Diese Kommunikationszelle verband BesucherInnen direkt mit den Erinnerungen von ZeitzeugInnen. Durch das Wählen bestimmter Nummern konnte man Sequenzen ihrer Erzählungen hören.
Nach dem Ende der Aktion in der Innenstadt soll die Telefonzelle in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte dauerhaft aufgestellt werden.
Hintergrund: Melk ist bekannt für seine schöne Lage und das barocke Benediktiner Kloster. In Melk hat sich jedoch auch eines der größten Nebenlager Mauthausens befunden. Zu Kriegsende 1945 haben sich die Ereignisse überstürzt. Abrückende Deutsche Truppen, Flüchtlinge und die anrückenden Alliierten, in Melk die Rote Armee, haben zu einem Chaos geführt, das bleibende Eindrücke bei der Bevölkerung und den Menschen, die damals in Melk waren, hinterlassen hat. Die persönlichen Spielräume aller waren sehr eingeschränkt und mussten sehr oft neu definiert werden.
Eine Zeitzeugin war damals auch in Melk. Als Telefonistin im Postamt Melk hat sie vieles gesehen und gehört. Erinnerungen an Telefongespräche über das Nebenlager QUARZ, sind ebenso dabei, wie Eindrücke und Erlebnisse in den hektischen und unübersichtlichen Tagen am Ende des Krieges.
Ein Projekt im Rahmen des Mostviertelfestivals 2008 von Gregor Kremser und Robert Streibel. In Zusammenarbeit mit dem Mostviertelfestival NÖ, der Stadt Melk und der Gedenkstätte Mauthausen. Kooperation mit dem Melker Gedenkverein „MERKwürdig“ (Mag. Alexander Hauer).