Another Evolution – geplantes Projekt von Jochen Sengseis/Gregor Kremser
22.10.2012Das Krahuletz Museum in Eggenburg wird 2013 zum Schauplatz des Kunstprojekts „Another Evolution“.
Krahuletz sammelte so genanntes, ,altes Gerümpel’', er trug alles zusammen, was ihm irgendwie von, ,Altertum’' und Wert erschien und legte so den Grundstein zu einer Volkskundesammlung. (zit. nach homepage Krahuletzmuseum)
Krahuletz erforschte nahezu alles, er sammelte Gesteine und kulturgeschichtliche Gegenstände wie Uhren und andere Gebrauchsobjekte. Oft gelangte er dadurch an Informationen, die bisher noch unbekannt waren. Hier setzt das Projekt Another Evolution an.
Konzept
Teil 1: Die Künstler Jochen Sengseis und Gregor Kremser werfen selbst Forschungsfragen auf. Wie wäre etwa eine Evolution ohne Menschen verlaufen? Welche Gesteine, Lebewesen bzw. deren Überreste würde es geben, wäre die Evolution im Bereich des Eggenburger Meeres anders verlaufen? Wie könnten Lebewesen und Werkzeuge bzw. archäologische Überreste aus dieser neuen Evolutionsgeschichte aussehen? Die Beantwortung dieser Fragen wird nicht wissenschaftlich sondern künstlerisch umgesetzt. Ausgehend von der Sammlung des Krahuletz Museums werden Artefakte, Gesteine, „neue“ Fossilien u.ä. hergestellt und im Kontext des Museums als Ausstellungsstücke präsentiert. Die BesucherInnen werden so mit Objekten konfrontiert, die auf den ersten Blick so wirken, als wären sie originale Schaustücke des Museums, welche sich dann jedoch als „Fälschungen“ einer alternativen Evolution entpuppen. Dadurch werden die BesucherInnen selbst zu ForscherInnen, die neues Terrain betreten. Die Künstler wollen damit auch die Diskussion über das Forschern und Sammeln anstoßen und unsere Lust, neues zu entdecken – eine zutiefst menschliche Eigenschaft – wecken bzw. aufrecht erhalten.
Teil 2: In einer „virtuellen“ Sammlung könnten die BesucherInnen des Museums für sich selbst folgende Frage beantworten: Was sammeln die Menschen in 1000 Jahren aus unserer Zeit? Fotos und kurze Statements können dazu abgegeben werden, die Künstler gestalten daraus ein Museum des Alltags, das natürlich auch mit realen Objekten befüllt werden könnte und auch nach dem Festivalende weiterbesten kann. Auch eine ständige Erweiterung wäre denkbar.